Die richtige Pflege von Waffen stellt für viele Jäger und Sportschützen eine bedeutende Herausforderung dar. Durch zahlreiche Anfragen, die wir bereits erhalten und beantwortet haben, möchten wir mit diesem Leitfaden häufig gestellte Fragen klären und eine detaillierte Übersicht zur Waffenpflege bieten. Wir unterteilen die Pflege in verschiedene Bereiche, um eine optimale Wartung zu gewährleisten.
1. Regelmäßige Pflege
Nach dem Schießen oder der Verwendung der Waffe unter widrigen Wetterbedingungen ist eine regelmäßige Pflege unerlässlich. Hierzu empfehlen wir, die Waffe sofort mit einem weichen Mikrofasertuch zu trocknen. Mikrofasertücher sind besonders geeignet, da sie die Brünierung nicht beschädigen und im Gegensatz zu anderen Tüchern nicht fusseln.
Beim Abfeuern der Waffe entstehen Rückstände im Lauf, die als Schmauch bezeichnet werden. Schmauch besteht aus nicht verbranntem Treibladungspulver, Mineralsalzen sowie Barium- und Antimonverbindungen. Diese Rückstände sind hygroskopisch, das bedeutet, sie ziehen Wasser an, was in Verbindung mit Luftfeuchtigkeit und Sauerstoff zur Bildung von Rost führt.
Reinigung einer Repetierbüchse:
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Entfernen Sie den Verschluss.
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Reinigen Sie den Lauf trocken mit einem Putzstock und einer Bronzebürste, um Geschoss- und Schmauchrückstände zu lösen.
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Verwenden Sie Reinigungsfilze oder passende Reinigungspatches, die vorher mit Waffenpflegeöl getränkt wurden, um die Rückstände zu entfernen.
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Wischen Sie die metallischen Teile zusätzlich mit einem leicht geölten Mikrofasertuch ab.
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Behandeln Sie die beweglichen Teile mit Schmieröl oder Waffenfett, um sie vor Verschleiß zu schützen.
Durch diese regelmäßige Pflege ist Ihre Waffe vor Korrosion und Verschleiß geschützt und bereit für das nächste Jagderlebnis oder den Schießstand.
2. Schaftpflege bei Holzschäften
Für Gewehrschäfte wird fast ausschließlich hochwertiges Walnussholz verwendet. Holz leidet jedoch durch UV-Licht, Witterungseinflüsse und regelmäßige Benutzung, was dazu führt, dass es an Lignin, Terpenen und anderen natürlichen Bestandteilen verliert. Dies führt häufig zu einer grauen und „speckigen“ Oberfläche. Dies kann entweder durch Verschmutzung oder durch den Verlust des oberen Ölfilms verursacht werden.
Pflege eines Holzschaftes:
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Wischen Sie den Schaft mit einem Mikrofasertuch ab und tragen Sie etwas Schaftöl auf.
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Lassen Sie das Öl etwa 5 Minuten einziehen und wischen Sie den überschüssigen Ölfilm ab.
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Ein hauchfeiner Ölfilm sollte auf dem Schaft verbleiben und über Nacht einziehen.
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Falls der Schaft bereits Gebrauchsspuren aufweist, können Sie am nächsten Tag eine dünne Schicht Schaftöl erneut auftragen. Diese sollte vollständig einziehen und trocknen, bevor sie wieder verwendet wird.
Für eine detaillierte Anleitung zur Schaftpflege lesen Sie bitte unseren Blogbeitrag.
3. Lange Lagerung
Die Langzeitlagerung von Waffen erfordert besondere Aufmerksamkeit hinsichtlich des Korrosionsschutzes. Waffenpflegeöle, insbesondere langkettige Öle, bieten exzellenten Korrosionsschutz, jedoch können sie aufgrund der Schwerkraft im Laufe der Zeit nach unten ablaufen.
Um diesen Effekt zu verhindern, empfehlen wir den Waffen Korrosionsschutz-Gel. Dieses Gel bleibt durch elektrostatische Ladung dort, wo es aufgetragen wird, und schützt die Waffe über Jahre vor Korrosion.
Fazit
Eine regelmäßige und gründliche Waffenpflege ist unerlässlich, um die Lebensdauer und Funktionsfähigkeit Ihrer Waffe zu gewährleisten. Dabei spielt sowohl die Pflege der metallischen Teile als auch die des Schaftes eine große Rolle. Langfristiger Korrosionsschutz ist ebenfalls wichtig, besonders bei der Lagerung über längere Zeiträume. Mit den richtigen Mitteln und Methoden bleibt Ihre Waffe in einwandfreiem Zustand und ist jederzeit einsatzbereit.